THE BATTERED TRUST
Bei dem literarisch-fotografischen Projekt Das ramponierte Vertrauen von Nicole Zachmann werden Ausschnitte einer Welt präsentiert, deren Sujets uns bekannt vorkommen und uns zugleich ratlos zurücklassen. Wir sehen Dinge und Orte, die uns aus dem Alltag vertraut sind, doch in ihrer Abstraktion irritieren. Es ist kein Zufall, dass keine Menschen abgebildet sind. Denn es ist der Mensch, dem sich diese Arbeit entzieht, sie wirft ihn auf sich selbst zurück. Zachmann’s Fotografien legen auf diese Weise das sprachliche Bemühen um klare Benennungen und die Einordnung der Wirklichkeit, als hilflose, aber auch als lustvolle Beschäftigung offen. Judith Kellers Sätze, die eigenständig zwischen den Bildern stehen, treten mit ihnen in einen direkten Dialog. Es sind Sätze, die aus ihrem Kontext gerissen, mitunter banal wirken und zugleich Fährten in unseren Alltag legen. Aus ihnen spricht die Sehnsucht nach einer Bedeutung hinter der Oberfläche.
Text: Judith Keller, in Deutsch und Englisch Jahr: 2022 Softcover, 22.3 x 16.5 cm, 216 Seiten Gestaltung: Studio Daniel Rother, Berlin ISBN 978-3-907112-45-8
Text: Judith Keller, in Deutsch und Englisch Jahr: 2022 Softcover, 22.3 x 16.5 cm, 216 Seiten Gestaltung: Studio Daniel Rother, Berlin ISBN 978-3-907112-45-8
FISH OF HOPE
Eine dokumentarische Aufzeichnung der 1980er Jahre im 2010 erschienene Künstlermonographie „Fish of Hope“ mit Portraits zwischen 1984 – 89
Text: Suzanne Zahnd, Zürich, in Deutsch und Englisch
Gestaltung: PrillVieceliCremers, Zürich
Publisher: Edition Patrick Frey, Zürich
Gebunden, 22 x 29 cm, 112 Seiten
39 S/W- und 12 Farbabbildungen
ISBN 978-3-905509-88-5
SHABRAMANT UND DIE 40 PORTRAITS
in Zusammenarbeit mit Tobias Madörin 40-teilige Portraitserie eines ägyptischen Fellachendorfes 1992 Polaroid-Negativ S/W 4/5“, Barytprints Format: 30x40cm, Auflage 5 Stk. / 100x120cm, Auflage 2 Stk. 1992/93 Diverse Ausstellungen im In – & Ausland Katalog: 1992* /1995 (* Herausgeber Pro Helvetia Cairo)
Ägypten, Januar 1992. Ankunft in einer fremden, völlig anderen Welt, wo wir die nächsten neun Monate verbringen werden. Das Haus, in dem wir leben und arbeiten, liegt am Rand eines labyrinthartig angelegten Fellachendorfs. Shabramant. In der Nähe einer riesigen, wild zusammengewürfelten Ansammlung von Häusern, Eseln und Autos, unregelmässig ineinander verwobenen Flächen von Asphalt und Erde, Plätzen aus Grün. Das ganze dicht durchpunktet mit Menschen. Kairo. Erst nach einiger Zeit gelang es uns, das Vertrauen der eher fotoscheuen muslimischen Bevölkerung zu gewinnen und die Menschen zu portraitieren. Zuerst die Männer, die Notablen, die Alten und Autoritäten des Ortes. Später auch, mit der manchmal dazu notwendigen Einwilligung der Ehemänner oder Väter, die Frauen. Viele Dorfbewohner waren noch nie in der nahen Hauptstadt Kairo.